Die Einweihungsfeier zur Fertigstellung der Garreyer Kirche

Die Restaurierung der Feldsteinkirche ist abgeschlossen

 

Von Wolfgang Lubitzsch

 

 

Nach ca. 5 Jahren seit der Einsicht in die Notwendigkeit, dass nun endlich etwas mit der Kirche in Garrey passieren muss, bis zum Abschluss der Restaurierungsarbeiten konnte am 14. Mai 2017 die Einweihungsfeier würdig begangen werden. Die umfassende Restaurierung wurde planmäßig abgeschlossen, und die Kirche strahlt wieder im Glanz, den sie nach dem letzten umfangreichen Ausbau im Jahre 1900 gehabt haben musste. Die damalige Gestaltung war derart passend und großartig, dass alle aktuellen Arbeiten genau den damaligen Zustand zum Ziel hatten. Wichtig war dabei, dass der Kirchenraum in den vergangenen 117 Jahren keine wesentlichen Veränderungen erfahren hat, und die Farbfassungen im Prinzip noch erhalten waren.

 

Natürlich kamen auch noch umfangreiche Sanierungs- bzw. Modernisierungsarbeiten hinzu. Es gab ja im Jahr 1900 noch keine elektrische Stromversorgung in Garrey. Das Läutewerk, die Sitzbankheizung, die Orgel und die Beleuchtung werden jetzt im Wesentlichen elektrisch betrieben.

 

Der Festgottesdienst mit Herrn Herrn Pfarrer Geißler fand natürlich in der restaurierten, im neuen Glanz erstrahlenden Kirche statt. Der Andrang der Besucher war groß. Insgesamt ca. 150, davon 62 persönlich geladene Gäste, wurden gezählt. Niemand kann sich daran erinnern, dass die Kirche jemals so gut besucht war.

 

Abbildung 1: Während des Festgottesdienstes, Quelle: Rafelt, 14.05.2017

 

Viele Gäste kamen aus dem näheren Umfeld, manche auch von weiter her. Wir konnten Menschen aus Ulm ebenso wie aus Berlin, Stuttgart, dem Rheinland oder Bremen begrüßen.

 

Der heute wieder eindrucksvolle Anblick des Kirchenraumes war lange Zeit nicht selbstverständlich. So meinte Pfarrer Geißler: „Wer die Kirche heute sieht, der sagt, das sieht doch alles gut aus. Doch hätte er die Kirche vor vier Jahren sehen sollen. Allein schaffen wir nichts. Doch, wenn sich mehrere zusammen tun, schaffen wir viel.“

 

Den Gottesdienst gestalteten musikalisch Herr Kantor Kuntz aus Bad Belzig auf der restaurierten Orgel mit Tanja Schick, Gesang.

 

Der zweite Teil der Einweihungsfeier fand in der schön hergerichteten Scheune vom Gasthof Lehmann statt. Es gab viel Kaffee und Kuchen; am Klavier war wieder Herr Kantor Kuntz mit Tanja als Gesangssolistin. Unsere Linedancegruppe mit Verstärkung aus Bad Belzig führte in alten Kostümen Tänze aus dem 14. und 15. Jahrhundert vor.

 

Abbildung 2: Die verstärkte Garreyer Linedancegruppe, Quelle: Rafelt, 14.05.2017

 

Abbildung 3: Tanja Schick in Begleitung von Kantor Kuntz aus Bad Belzig am Klavier, Quelle: Rafelt, 14.05.2017

 

Im Vordergrund des Nachmittags in Achims Scheune standen zunächst Grußworte von Herrn Superintendenten Wisch und Vertretern öffentlicher Einrichtungen wie Frau Bugenhagen als Vertreterin des Landrates, Herrn Blasig, dem Amtsdirektor, Herrn Hemmerling, Frau von Wedel als Beauftragte des Förderkreises Alte Kirchen Berlin/Brandenburg e.V., dem Geschäftsführer des Tourismusverbandes Fläming e.V., Herrn Menzel, und unserem Ortsvorsteher, Andreas Grünthal. Diese Redner stellen nicht nur die Bedeutung der Kirche aus touristischer oder aus Sicht der Identifikation der Einwohner unseres Ortes dar sondern stellten insbesondere auch das beispielhafte Engagement und die Leistungsfähigkeit der Einwohner heraus.

 

Großes Interesse fanden auch die Erläuterungen des Architekten, Herrn Dr. Schmidt, von der Fa. Dr. Krekeler Generalplaner GmbH in Brandenburg, über die vielfältigen Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten. Er hat die letzte und umfassendste Restaurierungsphase, die Innenausstattung, betreut. Leider konnte sein Kollege, Herr Winkler, verantwortlich für die ersten beiden Phasen, aus persönlichen Gründen nicht dabei sein. Beide Architekten mussten insgesamt ca. 25 Firmen auswählen und bezüglich der zu erledigenden Arbeiten, der Kosten und der Termine koordinieren, kontrollieren, beraten.

 

Andreas Grünthal erläuterte die zentrale Bedeutung der Sanierung der Kirche als wichtiges Element der Zukunftssicherung unseres Dorfes und stellte dar, wie die ganze Geschichte im Jahr 2011 mit der Aufforderung des Amtsdirektors, Herrn Hemmerling, doch endlich einmal am Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilzunehmen, begonnen hat. Nach der Entscheidung, sich an diesem Wettbewerb zu beteiligen, haben Garreyer Bürger eine Leitidee und ein mehrschichtiges Konzept zur Zukunftssicherung entwickelt und damit schließlich auch den Kreissieg eingefahren. Damals wurde beschlossen: Die Restaurierung der Kirche muss im Mittelpunkt einer Reihe von Maßnahmen zur Zukunftssicherung stehen! Heute haben wir dieses große Ziel erreicht.

 

Abbildung 4: Andreas Grünthal während seiner Grußworte, Quelle: Rafelt, 14.05.2017

 

Dank gab es schließlich für alle an den Restaurierungsarbeiten direkt Beteiligten wie Architekten, Vertreter der Denkmalpflege, Restauratoren, Gutachter und Handwerker.

 

Last but not least wäre ohne die vielen öffentlichen und privaten Geldgeber nichts möglich gewesen. Besonders hervorgehoben wurden hier: Das Brandenburgische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung, die KIBA-Stiftung, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Reemtsma-Stiftung, der Förderkreis Alte Kirchen Berlin/Brandenburg e.V., der Landkreis Potsdam Mittelmark, die Landeskirche und der Kirchenkreis. Dank gab es dann natürlich auch an die vielen Firmen und Privatpersonen, die die Sanierungsarbeiten finanziell unterstützt haben. Wolfgang Lubitzsch stellte fest, dass 22 erfolgreiche Förderanträge gestellt worden sind. Natürlich gab es weitere, die nicht erfolgreich waren.

 

Pfarrer Geißler bat am Schluss des Gottesdienstes um eine Kollekte für das elektrische Gebläse der Orgel. Kurz vor der Einweihungsfeier stellte sich ganz unplanmäßig heraus, dass das vorhandene Gebläse zu schwach war und die zugeführte Luft nicht ausreicht, wenn alle Register beim Spielen gezogen werden. Kurzfristig hat die Orgelbaufirma Schuke ein leistungsfähigeres Gerät eingebaut und damit die Feier gerettet. Mit einer hervorragenden Kollekte konnte ein großer Teil der zusätzlichen Kosten des neuen Gebläses bezahlt werden.

 

Ein großer Dank muss auch an alle, die zum Gelingen dieser Einweihungs-veranstaltung beigetragen haben, gerichtet werden. Dieser Dank geht insbesondere an Pfarrer Daniel Geißler für seine sehr gelungene Predigt, an den Gasthof Lehman für den wieder großartigen Kuchen, die Organisation und die Herrichtung der Scheune sowie die Damen der Linedancegruppe in ihren schönen Kostümen für die Betreuung der vielen Gäste in der Kirche und in Achims Scheune mit Platzeinweisung und Unterstützung bei der Bedienung! Dank auch an die Linedancegruppe für die schönen Tänze und an Herrn Kantor Kuntz sowie Tanja Schick für die musikalische Begleitung.

 

Es war ein schöner Tag, man könnte sagen: Ein Jahrhundertereignis!