Dies ist Grund genug für einen kleinen Rückblick.
Die Häuser der Flämingorte waren zu früheren Zeiten mit Stroh gedeckt, die Gebäude mit viel Bauholz und Lehm gebaut. Daher war die Brandgefahr sehr hoch. Um größere Schäden zu verhindern
entstanden unter der Herrschaft des „Alten Fritz“, die Pflicht Feuerwehren - Bürgerwehren.
Die anfallende Asche wurde zu früherer Zeit auf dem Hof ausgeschüttet, so hatten zwei ihrer Mitglieder ständig Kontrolldienst. Sie gingen von Gehöft zu Gehöft, um zu kontrollieren und so einem
Brand vorzubeugen.
In der Feuerlöschordnung vom 15.8. 1833 war für den Ort Garrey zu lesen, dass bei einem Brand im Ort jeder zur Nacht ein Licht ins Fenster stellen soll. Der Hirte muss sobald er
Feueralarm vernimmt das Vieh aus den Ort treiben. Die Pferde und Ochsen zum bespannen der Wasserwagen mussten bereit sein. Der Spritzenmeister war der Schmied Fritzsche. Es wurde auch festgelegt,
dass immer der Dorfschmied Spritzenmeister sein sollte.
In der Feuerlöschordnung für Zixdorf vom 14.8.1833 war zu lesen, dass die Feuerlöschordnung § 19 mit der Dorfgemeinschaft abgestimmt ist. Der Kirchenvorsteher soll ein
Gemeindemitglied bestimmen zum läuten der Kirchenglocken bei Feuerausbruch. Sämtliche Hofwirte, die nicht vom Feuer betroffen sind, sollen den anderen helfen. Sobald der Hirte Feueralarm vernimmt
soll er die Pferde und Ochsen zum Ortseingang treiben zum ziehen des Wasserwagens.
Der Brandenburgische Provinzial - Feuerwehr - Verband / Körperschaft des öffentlichen Rechts wurde am 21. Juni 1921 gegründet. Schmiedemeister Richard Fritzsche aus Garrey bekam zum gleichen
Datum seinen Feuerwehrpass zum Diensteintritt in die Freiwillige Feuerwehr Boßdorf e. V. Löschzug 2 Garrey. Er wurde traditionsgemäß als Schmied des Ortes als Spritzenmeister - Maschinist
eingestellt. Seit dieser Zeit tragen die Wehrmänner auch bei ihren Einsätzen Uniformen. Der erste Wehrleiter des Dorfes war Bauer Danneberg. Das Gerätehaus befand sich auf dem Grundstück des
Schmiedes, gleich neben der Dorfschmiede, gegenüber der ehemaligen Gastwirtschaft Senst. Somit konnte der Maschinist bei einem Brand stets als erster per Fuß oder Fahrrad die Wehrmänner mittels
Feuerhorn alarmieren. Man stellte eine Brandordnung auf. Vorspann - Dienst für die Pumpe hatte ein Bauer mit zwei Pferden zu leisten. Dieser Dienst ging reihum im Ort und jeder Pferdehalter hatte
sich zur Verfügung zu stellen und war zum Vorspann - Dienst verpflichtet. In der Gemeinde existierte ein Schild mit der Aufschrift, „Zwei Pferde stellen für die Feuerwehr“. Dieses Schild wurde
monatlich weitergereicht und hing beim Bauern sichtbar in der Küche, um immer an seine Pflichten im Notfall erinnert zu werden. Am Brandort angekommen, wurden die Pferde sofort ausgespannt und
aus der Gefahrenzone gebracht. In der damaligen Wehr waren 16 Mitglieder.
Die erst Spritze für die Feuerwehr des Dorfes war eine Druckspritze. Ein Behälter war auf einem Wagen montiert und wurde von Wehrmännern per Eimer gefüllt. Acht
Mann drückten dann per Muskelkraft das Wasser über einen Kolben in eine Schlauchleitung. Im Jahre 1927 wurde die Druckspritze von einer Saug - Druckspritze abgelöst. Hier war das Füllen per Eimer
nicht mehr nötig. Ein Wehrmann musste beim Einsatz stets das Saugventil auf seine Betriebsfähigkeit beobachten, während die anderen das Hebelsystem der Spritze betätigten.
1962 erhielt die Dorffeuerwehr einen Tragkraftspritzhänger ( TSA ), mit einer TS 8. Die mobile Pumpe spritzt 800 Liter pro Minute.
Im Jahre 1969 wurde auf dem Grundstück Höhne in Garrey, ein Abstellraum für landwirtschaftliche Geräte, zu einem neuen Gerätehaus umgebaut. Tor und Raumgröße wurden so dimensioniert, dass im
Jahre 1999 ein gebrauchtes Löschfahrzeug des Typs LO-LF 8 eingestellt werden konnte. Im Jahre 2000 erfolgte dann die Gründung der Jugendfeuerwehr Garrey - Zixdorf. Es war der Beginn einer
Erfolgsgeschichte. Seit diesem Jahr nimmt die FFW Garrey - Zixdorf mit großem Erfolg am Feuerwehrkampfsport auf Amts- und Kreisausscheiden teil. Im Jahre 2008 wurde das alte Gerätehaus in Zixdorf
abgerissen. Aus wirtschaftlichen Gründen entschloss man sich die Garreyer und Zixdorfer Wehr in einem Gerätehaus, in Garrey unterzubringen. Seit Oktober 2009 erfolgt der Umbau des Gerätehausen in
Garrey durch Eigenleistung der Kameraden. Das Material wurde vom Amt Niemegk bereitgestellt. Bisher wurden schon ca. 1000 Stunden von den Kameraden geleistet. Unser Ziel ist im Herbst dieses
Jahres den Umbau abzuschließen
Im Laufe der Jahre wechselten die Wehrleiter.
Wehrleiter in Garrey:
Feuerlösch - Kommissar Lehnschulze Benke ( 1859 )
Kössäte Gottlieb Hahn
Bauer Danneberg ( 1921 )
Oberführer Kossäte Hermann Hahn ( 1927 )
Bauer Fritz Bergholz, von 1939 bis 1945
Kossäte Hermann Schulze,
nach 1945
Bauer Paul Jahn
Bauer Arnold Brachwitz
Metallbaumeister OWF Lutz Wieland
Für Zixdorf ist bekannt, dass Erich Heise und Hartmut Hartwig lange Zeit Wehrleiter waren.
Am 13. März 1960 wurde der Zusammenschluss der Wehren Garrey und Zixdorf beschlossen, so war in den Einsatzlisten der FFW des Kreises Nr. III 70/ des Kreisarchivs Belzig zu lesen.
( R. Bergholz, Zuarbeiten von OWF L. Wieland Garrey)