Reiterspiele in Garrey - Hahnereiten

In der Zeit der Weimarer Republik wurden alljährlich Fuchsjagden veranstaltet, der Reiterball fand im Gasthaus Kolzenburg in Zixdorf statt. Bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges fanden vorwiegend Hahnreiten und Ringreiten oder auch Ringstechen statt. Bei dieses Festen nahmen Bauern und Kutscher teil. Das Reiten lag in der Regie der beteiligten Reiter. Jeder, der ein Pferd besaß, oder es sich ausleihen konnte, war teilnahmeberechtigt.

Am festgesetzten Tag gab es vor Beginn des Wettkampfes einen Umzug durchs Dorf angeführt von einer Blaskapelle. Pferde und Burschen waren geschmückt. Auf dem Reitplatz stand ein Galgen mit einem Holzrahmen, welcher durch ein langes Gewinde am Galgen befestigt war. Die Reiter formierten sich zum Kreis. Jeder Reiter war nun bemüht den Hahn beim vorbei reiten recht weit abzudrehen, geschah dies, gab es einen Tusch von der Kapelle. Dem Sieger wurde durch ein Mädchen mit Schleife und Sträußchen geehrt. Das Pferd bekam den Siegerkranz. Danach war dann im Dorfkrug Tanz für alle. Zweifellos hatte solch ein Fest das Zusammengehörigkeitsgefühl im Ort gestärkt, denn es feierte das ganze Dorf ohne Unterschied des Standes und des Alters. Es gewann der, der von diesem Bauernsport etwas verstand und kräftig und geschickt war. Mit der Mechanisierung der Landwirtschaft verschwanden die Pferde immer mehr aus dem Dorf und mit ihnen auch dieser schöne Sport.
Erstmalig fand das Hahnreiten wieder zur 600 - Jahresfeier ( 1988 ) der Gemeinde Garrey statt.

 

Ringreiten

Vor dem Reiten, das dem Hahnenreiten im Ablauf glich, wurden erst Figuren geritten. Danach begann das Stechen. Dazu waren an einem Galgen Ringe angebracht, die beim Vorbeireiten im Trab mit einem Stöckchen abgestochen werden mußten. Die Gangart des Pferdes war für alle festgelegt und mußte eingehalten werden. Wer die meisten Ringe gestochen hatte, war Sieger.

Letztmalig fand das Ringstechen so gegen Ende der fünfziger Jahre statt. Da die Anzahl der Pferde im Dorf durch die Einführung der Technik zurückging, fanden keine Reiterspiele mehr statt.