Um 1900 wurden überall im Fläming zu Silvester und Fastnachten Klemmkuchen gebacken (jetzt wieder zu Erntefesten).
Ein dünnflüssiger Brei wird auf 2 Eisenplatten gegossen, die zangenförmig aufeinander greifen und dann über dem offenen Feuer gebacken werden. Die Klemmeisen besitzen deshalb auch lange
Eisengriffe. Die Arbeit des Backens übernahmen zumeist die Männer, die in den Wintermonaten auch nicht viel zu tun hatten, denn er war eine zeitraubende Beschäftigung. Aber dafür werden auch die
Klemmkuchen , die fast so dünn wie Oblaten sind, geschätzt. Besonders originell sind die Inschriften, Verzierungen und Verse auf den Innenseiten der Platten, so daß die Klemmkuchen auch
„Iserkuke“ (Eiserkuchen) genannt wurden.
Körbeweise wurden die Kuchen auf offenem Feuer gebacken.
Dazu benötigte man für das:
1. Rezept ( für ca. 100 Kuchen )
5 Liter Milch
2,5 Liter Öl,
1 kg Zucker,
1 Eimer Mehl.
2. Rezept:
3 Liter Milch
2,5 kg Mehl
0,5 Liter Sahne,
250 g Zucker,
1 Päckchen Vanillezucker,
1 Prise Salz,
eventuell Rosinen auch Bier konnte man an den Teig tun.
Angerührt wurde die Masse im Eimer. Das Eisen wurde mit Speckschwarte eingerieben. Dann wurde der Teig mit einer Suppenkelle eingefüllt und auf dem Feuer gebacken.
Die hauchdünnen Kuchen mußten sofort gerollt werden. Für besondere Anlässe schmeckten sie mit Schlagsahne gefüllt besonders gut.
Die Klemmeisen wurden von den Dorfschmieden hergestellt. Die Formen zeigten auf beiden Seiten der eckigen, manchmal auch runden Platten, verschiedene Figuren, Ornamente und die Jahreszahl der
Herstellung. Von Generation zu Generation wurden diese weitergereicht.
Leider wurden diese Platten von den elektrischen Geräten abgelöst und wanderten zumeist in den Schrott.