1958 gab es in unserem Dorf die LPG Typ I mit 13 Mitgliedern und 51 ha Nutzfläche, die 1960 an die LPG Typ III Zixdorf angeschlossen wurde. Außerdem gab es 2 LPG Typ I mit 29 Mitgliedern und 171
ha. Die Namen der LPG waren „Goldene Ähre“, „Gute Hoffnung“ und „Rosa Luxemburg“. Im Jahre 1966 schlossen sich die LPG zusammen und bildeten die LPG „Rosa Luxemburg“ Garrey - Zixdorf. Als LPG -
Vorsitzender wurde Herr Wittkopp eingesetzt, später Alfred Grünthal. Beim Typ I wurden nur die Ackerflächen gemeinschaftlich bearbeitet, Die Viehhaltung betrieb jeder Bauer in seinem eigenen
Stall. Ab 1973 gab es nur noch eine LPG, mit ca. 260 ha Landwirtschaftliche Nutzfläche. Um die Bevölkerung besser zu versorgen, wurde auf einer Parteikonferenz der SED die zusätzliche Ablieferung
landwirtschaftlicher Produkte, „freie Spitze“ geschaffen. Zusätzlich zum „Soll“ konnten die Bauern landwirtschftliche Produkte gegen gute Preise abliefern.
Die Ackerflächen wurden von allen LPG - Mitgliedern gemeinschaftlich bewirtschaftet. Die Viehhaltung spielte sich am Anfang noch auf den Bauernhöfen ab. Der Tierbestand erhöhte sich jedoch. Es
wurden modernere Ställe gebraucht. Erst nach und nach wurden große Ställe außerhalb der Ortschaft gebaut, wie z.B. eine Geflügelfarm, Schweinemast Anlage und Rinderställe ( Rinderoffenstall mit
Melkstall 1953 - 1959- erwies sich als Flop).
Zwischen den beiden Orten Garrey und Zixdorf wurde eine Milchviehanlage für 480 Kühe gebaut.
Durch die Genossenschaft ließ es sich bald gut Leben. Der Verdienst in der Landwirtschaft war bald höher als der in der Industrie. Die Genossenschaftsbauern hatten eine geregelte Arbeitszeit
(außer in der Erntezeit) und viele hatten zum ersten mal im Leben Urlaub, bekamen sogar von der Genossenschaft, als Anerkennung für gute Arbeit, Urlaubsreisen in das Sozialistische Ausland.
Individuell konnte sich jeder Genossenschaftsbauer Vieh halten, 1 Kuh, 2 Schweine und Kleinvieh war ca. die Norm.. Hierfür erhielt der Genossenschafts - Bauer 0,25 ha Ackerland ( meist eine
Fläche die so lag, daß sie von den großen Maschinen nicht beackert werden konnte). Jeder hatte auch noch Anspruch auf Naturalien für seine geleisteten Arbeitseinheiten ( sie waren Grundlage für
die Entlohnung). Es wurden so zusätzlich landwirtschaftliche Produkte für die Bevölkerung erzeugt ( meist Mastbullen und -schweine, die durch eine staatliche Stützung auch gut bezahlt wurden).
Die individuelle Kuh hielt sich aber meist nicht lange, wegen dem Milchtransport, (siehe Artikel Milchtransport ).
Die individuelle Viehwirtschaft sollte aber nicht zu weit ausgedehnt werden. Die volle Arbeitskraft sollte natürlich der Genossenschaft zur Verfügung stehen. Der Wohlstand in der Genossenschaft
stieg, jedoch nicht ohne staatliche Stützungen.
1972 ging man zur industriemäßigen Produktion in der Landwirtschaft über. Die Kooperative Abteilung Landwirtschaft (KAP) wurden gegründet.
Im Jahre 1976 wurden die LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft ), in LPG (P) Niemegk (Pflanzenproduktion ) und LPG ( T) Tierproduktion Rädigke, geteilt. Es gab weitere Probleme für
die zusammengelegte LPG. Die vorhanden Ställe reichten bei weitem nicht aus.Es wurden große Stallanlagen gebaut.
Doch Ende der 80 Jahre war die Wirtschaft fast völlig am Boden, auch die Landwirtschaft, es kam zur Wende.