Im Jahre 1895 baute Wilhelm Kolzenburg in Zixdorf ein Wohnhaus mit Schmiede und einer Gaststätte auch wurde ein Saal angebaut (lt. „ZBK“ 24.04.1895 Saaleinweihung in Zixdorf bei Kolzenburg). Es
fand auch Tanzmusik mit Hammelkegeln statt.
Nebenbei betrieb er eine kleine Landwirtschaft. Im Jahre 1929 erfolgte die Aufstockung des Wohnhauses, auch eine Zentralheizung wurde installiert. In den darauf folgenden Jahren fanden oft
Jagdbälle statt.
Sein Sohn Gustav löste den Vater ab und betrieb alles bis 1956. Aus Altersgründen schloß er die Gaststätte schon vorher. Dessen Sohn auch Gustav wurde 1927 geboren, und ist der jetzige Besitzer.
Er widmete sich der Schmiede als ungelernter Handwerker und betrieb die Landwirtschaft. Die Gaststätte blieb noch bis 1961 geschlossen. Seine Frau, Gerda, übernahm diese bis zu ihrem Tode 1989.
Es fanden wieder Tanzabende statt. Gustav Kolzenburg und auch keines der drei Kinder des Ehepaares zeigten Interesse an der Weiterführung der Gaststätte, sie wurde genau wie die Schmiede
geschlossen. Sein Hobby war stets die Musik. Zu Dorffesten spielte er in einer Kapelle der Umgebung zum Tanz auf.
Gustav Kolzenburg war kein gelernter Schmied, aber er erwarb die Meisterprüfung für den Hufbeschlag. Als die Pferde durch Traktoren ersetzt wurden wechselte er in die Landtechnik der LPG über.
Somit wurde die Schmiede ab 1955 geschlossen.
In jungen Jahren zeigte er seine Kraft bei Volksbelustigungen im Amboß stemmen,
( 150 kg anheben aus dem Kreuz ). Dieses Amboß stemmen war in vielen Dörfern beliebt Wollte doch jeder junge Schmied seine Kraft und seine Stärke beweisen.
Eine Hufschmiede gab es auch in Garrey, in der Richard Fritzsche bis 1969 dieses Handwerk ausübte.
Zum Arbeitsbeginn erfolgte das Anzünden des Schmiedefeuers mit Schmiedekohle. Die Schmiedewerkzeuge lagen überkreuz auf dem Rost. Ein altes Ritual der Schmiedezunft, das schon immer ein wenig mit
der Hexerei zu tun hatte, damit der „Deibel“ nachts nicht schmiedet oder gar mit dem Feuer spielt. Deshalb legte der Schmied nach dem Tagewerk sein Arbeitsgerät unter die Esse, Zange, Brenndorn,
Sandlöffel.
Das entfachte Feuer loderte bald dank der Luftzufuhr des Blasebalgs, das Tagewerk konnte beginnen.
Bauern aus dem Dorf und auch aus Nachbardörfern kamen mit ihren Pferden zum Hufe beschlagen. Das zu beschlagende Bein ( Huf ) mußte von einem Mann festgehalten werden.
Das Horn am Huf wurde mit einem Hufmesser gesäubert. Regelmäßiges Kürzen ist auch notwendig. Nun wird Maß genommen und nach einem passenden Eisen gesucht. Während man in alter Zeit und während
des Krieges die Hufeisen selbst schmiedete, konnte man mit Einzug der Technik vorgefertigte Rohlinge erwerben und verwenden.
Jetzt begann die Feinarbeit. Anpassen, eventuell weiten des Hufeisenschenkels. Rotglühend, aus dem Schmiedefeuer, wird das Eisen auf dem Amboß geschmiedet. Zur Abkühlung und Härtung kommt das
Eisen, mit der Pinne geschmiedet, in einen Wasserbotich. Es zischt laut. Wieder eine Anprobe, das Eisen paßt! Vor dem Nageln, mit 8 Nägeln kommt das Eisen noch einmal kurz ins Feuer, bis es
glüht, dann wird es auf den Huf gebrannt.
„Gut gebrannt, ist halb genagelt“, heißt es. Es zischt, stinkt und qualmt, dann wird das Eisen angenagelt. Zum Schluß wird der Huf gefettet, daß er nicht spröde wird. Danach erfolgt eine
Laufprobe, Das Besohlte Pferd muß vor, zurück und im Kreis laufen. Hinkt es, beginnt die ganze Arbeit von vorn.
Nachdem das Schmiedehandwerk fast erlegen war, erlebt es jetzt seine Renaissance.
Es gibt mehr Pferde, Reiterhöfe, der Pferdesport lebt wieder auf.
1822 ist im Historischem Ortslexikon Garrey mit einer Schmiede erwähnt.